Auslandspraktika 2020
Trotz Corona konnten Schüler/innen heuer im Sommer ihre Praktika im Ausland verbringen. Anna Schmeisser, Celine Pucher und Kerstin Brunner berichten über ihre Erfahrungen auf einem Gestüt in Deutschland bzw. auf einem Milchviehbetrieb in Irland.
Kerstin Brunner:
Trotz Corona verbrachte ich diesen Sommer im südwestlichen Teil Irlands. Auf einem Milchviehbetrieb mit 80 Milchkühen konnte ich die Landwirtschaft in Irland kennenlernen. Meine Hauptaufgaben waren Melken, das Reparieren von Zäunen, diverse Malerarbeiten und noch viele Kleinigkeiten, die täglich am Hof anfielen. Doch neben der Arbeit am Hof konnte ich auch Irland kennenlernen. So verbrachte ich meine freien Tage mit Sightseeing und machte Ausflüge in die Städte Cork, Dublin und Galway. Auch die berühmten „Cliffs of Moher“ besuchte ich mit meiner Gastfamilie.
Trotz der vielen Arbeit und wenig Freizeit hatte ich eine schöne Zeit. Ich lernte viel über Irland, zum Beispiel, dass sich das Wetter ständig ändert und dass es einige Unterschiede zwischen unserer und der irischen Kultur gibt. Das gilt auch für die Essgewohnheiten. Zu guter Letzt bin ich sehr froh dieses Praktikum trotz so mancher Schwierigkeiten doch noch gemacht zu haben. Ich habe sehr viel aus dieser Zeit mitgenommen und würde sofort nochmals ein Praktikum im Ausland machen.
Anna Schmeisser:
Trotz der schwierigen Umstände dieses Jahr durften Celine Pucher und ich unser Praktikum in Deutschland auf der Sonneninsel Fehmarn absolvieren. Wir verbrachten unseren Sommer auf dem Gestüt Rüder. Wir haben alle Arbeiten, die auf einem Pferdehof anfallen, erledigt, hauptsächlich aber waren wir für den Schulbetrieb und die Strandausritte zuständig. Selbstverständlich ging uns da die Arbeit niemals aus, trotzdem kam der Spaß nie zu kurz.
Wir haben sehr viel dazugelernt und jede Menge schöne Momente erleben dürfen. Ich würde jeden von euch ein Auslandspraktikum empfehlen, da es einfach eine sehr gute Chance ist, sich selber weiterzuentwickeln und über sich hinauszuwachsen.
Celine Pucher:
An unserem ersten Ferientag, dem 11.07.2020, starteten Anna und ich um 06:00 Uhr morgens unsere Reise ins Ungewisse. Wir fuhren 13 Stunden mit dem Zug und hatten keine Ahnung, was auf uns zukommen würde. Anna hatte den Hof der Familie Rüder durch Zufall im Internet entdeckt und es wurde vereinbart, dass wir uns in den Osterferien den Betrieb mal anschauen kommen sollten. Doch da machte uns der Corona-Lockdown einen Strich durch die Rechnung und es war bis kurz vor unserer Abreise nicht sicher, ob es mit unserem Praktikum klappen würde.
Aber nun saßen wir mit unseren gepackten Koffern, gespannt auf das, was uns erwarten würde, im Zug nach Fehmarn. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nicht einmal gewusst habe, dass diese Insel überhaupt existiert. Allein die Zugfahrt war sehr spannend, es gab so viele verschiedene Landschaften und Städte zu sehen, immerhin durchquerten wir Deutschland innerhalb von nur einem Tag. Wir kamen nach einigen kleineren Komplikation um 23:00 Uhr auf der Insel Fehmarn an und wurden dort von der Familie und dem Team abgeholt. Wir waren schon sehr müde und froh unsere Unterkunft zu beziehen, die sich als etwas schmuddelig herausstellte, allerdings nach ein/zwei Putzaktionen unser zweites Zuhause wurde. In unserer WG herrschte ein stetiger Wechsel an Praktikanten. Es waren aber alle total nett und wir haben viele neue Freunde gewonnen.
In der ersten Woche mussten wir so viel lernen und einmal den ganzen Alltag verstehen. Das Schwierigste war es aber, sich die Pferdenamen zu merken und diese voneinander zu unterscheiden, denn es gab 72 Pferde auf dem Hof und fast alle waren braun. Das war sicherlich die größte Challenge. Wir wussten ja auch nicht, welche Aufgaben wir zu erledigen haben würden und wie sich herausstellte, waren wir hauptsächlich zuständig für den Schul- und Tourismusbereich, das heißt wir haben:
- die Schulpferde gefüttert, geputzt, gesattelt, nachher wieder abgesattelt usw.
- die Strandausritte geführt und Longe- und Reitstunden gegeben
- die Turnier- und Einstellpferde auf die Weide und in die Führmaschine gebracht
- und sehr, sehr oft den Hof gefegt und eben alles so kleinere Hofarbeiten erledigt.
Es war kräfteraubend und nervenzehrend, aber ich möchte keinen Tag missen. Ich habe so viele neue Erfahrungen gemacht und bin im Umgang mit Pferden sehr viel sicherer geworden. Es war einfach toll: die weiten Ebenen, die riesigen Felder und die Windräder überall. Die Landschaft war auch so ganz anders als bei uns und zum Schluss hin habe ich meine Berge schon ganz schön vermisst.
Wir hatten zwar nur einen freien Tag in der Woche, aber es hat trotzdem gepasst, den haben wir dann immer mit einem köstlichen Frühstück in der Bäckerei gestartet und sind dann zu Fuß zum Strand gegangen. Dort haben wir einfach mal faul herumgelegen. Oder wir haben uns in Burg leckeres Essen im Pfannkuchen-Haus oder ein Eis bei Raddens oder Burgeis gegönnt. Das Städtchen Burg war generell wunderschön. Die kleinen roten Backsteinhäuser mit diesen hübschen Blumen davor sehen echt toll aus.
Wir waren ganze siebeneinhalb Wochen auf Fehmarn und sind dann irgendwie doch erleichtert, aber auch mit ein bisschen Wehmut aufgebrochen und haben uns auf dem Rückweg noch Berlin angesehen. Das war auch richtig cool. Wir haben eine richtige Sightseeingtour gemacht und haben zwei Nächte dort geschlafen. Es war ein unglaublicher Sommer, den ich bestimmt nie vergessen werde.